Alle zwölf Jahre verwandelt sich der heilige Sangam in Prayagraj – der Zusammenfluss von Ganges, Yamuna und der mythischen Saraswati – in einen der spirituell aufgeladensten Orte der Welt. Millionen Gläubige, Asketen, Pilgernde und Sadhus kommen zusammen, um im heiligen Wasser zu baden. Das rituelle Bad gilt als Reinigung von Sünden, als symbolischer Neubeginn und als Akt tiefster Hingabe.

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Die Kumbh Mela ist mehr als ein religiöses Ritual – sie ist ein Ausnahmezustand der Spiritualität. Farben, Rauch, Trommeln und Gesänge verschmelzen zu einem ekstatischen Strom kollektiver Energie. Die Atmosphäre ist intensiv, überwältigend, fast tranceartig. Hier verliert sich das Individuum in der Masse – und findet sich zugleich neu.

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Geleitet von präzisen astrologischen Berechnungen folgt das gesamte Geschehen einem kosmischen Rhythmus. Es ist ein Fest, das Himmel und Erde, Glaube und Körper, Zeit und Ewigkeit verbindet.

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Besonders eindrücklich ist die Präsenz der Naga Babas – asketische Mönche, nackt, mit Asche bedeckt, wildem Haar und durchdringendem Blick. Sie verkörpern völlige Loslösung von Besitz, Gesellschaft und Konvention – als lebendiges Symbol radikaler spiritueller Freiheit.

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Die Kumbh Mela ist ein Ort des Übergangs. Ein Raum zwischen den Welten. Eine spirituelle Stadt auf Zeit – errichtet für das Grosse Loslassen und das tiefe Erinnern an das Wesentliche.